The Dark - Gänsehaut pur!



„Doch je weiter ich gehe, umso größer wird meine Angst. Ich kann dieses hartnäckige, namenlose Grauen nicht abschütteln, dass in der Dunkelheit um mich herum irgendetwas lauert. Dass ich nicht allein bin. Die ganze Zeit kämpfe ich gegen den Drang an, mich hektisch umzuschauen.“






Das Locked-Room-Setting ist wohl vielen von euch schon bekannt – Agatha Christie beherrscht es wie keine andere, aber auch in den vergangenen Jahren hatten Autorinnen wir Ruth Ware oder Lucy Foley großen Erfolg mit dem Konzept.

Wir Lesenden bekommen eine begrenzte Anzahl an Personen vorgesetzt, die sich alle in von der Außenwelt abgeschotteten Situation wiederfinden: Eine einsame Hütte, ein Kreuzfahrtschiff, eine Insel.



In „The Dark“ treibt Autorin Emma Haughton das Ganze nun auf die Spitze.

Das Winterteam auf der Forschungsstation muss nicht nur mit der Kälte und der ständigen Dunkelheit leben, alle Mitglieder wissen auch, dass es für Monate keinerlei Chance gibt, die Station zu verlassen oder irgendetwas von der Außenwelt zu empfangen. Sie müssen mit den Vorräten und dem Equipment klarkommen, die da sind – und können einander nur begrenzt aus dem Weg gehen.

Da sind Spannungen und Streit sowieso schon an der Tagesordnung, wenn man dann allerdings noch einen Mörder in der Gruppe vermutet, ist das ein wahrlich auswegloses Szenario.



Emma Haughton hat mich in ihrem Thrillerdebüt mit genau drei Dingen am allermeisten begeistert:

1. Das atmosphärische Setting.

Wie die Autorin die Umgebung beschreibt, lässt uns die Kälte und Einsamkeit beim Lesen beinahe selbst spüren. Kilometerweit nichts als Schnee, Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt und dann die dauerhafte Dunkelheit – Gänsehaut pur!

2. Die Beklemmung innerhalb der Station.

Dass Menschen, die über Monate auf engstem Raum eingepfercht sind und wenig Abwechslung haben, dünnhäutig werden, kann man sich wohl denken. Die Konflikte innerhalb der Gruppe beschreibt die Autorin in The Dark wirklich großartig. Jede Kleinigkeit kann zu einem großen Drama werden und gegenseitige Anschuldigungen sind fatal.

3. Protagonistin Kate.

Dass Kate nicht die klassische Heldin ist, wird schnell klar. In ihrer Vergangenheit hat es einen schweren Schicksalsschlag gegeben und die Ärztin muss diesen scheinbar noch immer verarbeiten. Dass sie dabei beginnt, ihre Kompetenzen zu überschreiten, macht sie als Charakter besonders spannend und auch menschlich.



Hier wird wirklich damit gespielt, dass Kate nicht weiß, wem sie wirklich trauen und glauben kann – sich selbst manchmal eingeschlossen.

Eine enorm spannende Grundidee, deren Auflösung vielleicht nicht jeden eingefleischten Thriller-Fan überraschen wird, aber dennoch durchweg gut unterhält.



The Dark ist perfekte Lektüre für die kälteren Tage!



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