Dead Romantics - Eine riesen Überraschung

Florence Day führt alles andere als ein normales Leben. Ihrer Heimatstadt ist sie schnellstmöglich entflohen, nachdem sie dort nur noch von allen kritisch beäugt wurde. Der Grund: Sie hat einen Mord aufgeklärt – mit Hilfe eines Geistes, mit dem sie gesprochen hat.

Inzwischen arbeitet sie als (Achtung, Wortwitz!) Ghostwriterin für eine angesehene Bestsellerautorin. Doch der letzte vertraglich festgelegte Roman will Florence nicht so recht gelingen. Wie soll man denn ein romantisches Happy End schreiben, wenn man selbst verlassen wurde und definitiv nicht mehr an die Liebe glaubt?
Ihr neuer Lektor Ben wird sie vielleicht noch eines Besseren belehren...


Neben der außergewöhnlichen – aber dennoch vielleicht etwas vorhersehbaren – Liebesgeschichte zwischen Florence und Ben haben mich vor allem die Heimatstadt und die Familie begeistert.
Mairmont in South Carolina hat nicht nur den süßesten vierbeinigen Bürgermeister aller Zeiten – Ja, ihr lest richtig, der Bürgermeister ist ein Hund! – sondern auch etliche tolle Bewohner*innen.
Trotz all der Schwierigkeiten in der Vergangenheit, fühlte es sich für mich ein Stück weit wie nach Hause kommen an – und für Protagonistin Florence hoffentlich auch.

Die Familie Day betreibt das Bestattungsinstitut LETZTE RUHE und ist damit natürlich allen in der Stadt ein Begriff. Wie die einzelnen Familienmitglieder mit dem Thema Tod und Trauer umgehen, ist keinesfalls deprimierend. Wir haben hier viele humorvolle und lebensbejahende Szenen, die mich zutiefst berührt haben. Auch die untypische Gestaltung, die sich Florences Vater für seine eigene Beerdigung gewünscht hat, ist einfach großartig. Dass unsere Lieben auch nach ihrem Tod noch in unseren Erinnerungen und Traditionen weiterleben, wurde hier wunderbar in die Geschichte eingebaut.


"Dead Romantics" hat mich überrascht und begeistert zurückgelassen!
Die skurrile Heimatstadt, die besonderen Charaktere und sogar der Bürgermeisterhund schaffen eine besondere und irgendwie heimelige Atmosphäre, die mich voll und ganz in ihren Bann gezogen hat.
In Protagonistin Florence konnte ich mich meistens gut einfühlen, von Liebeskummer über Arbeitsstress bis hin zu Trauer und Neuanfang. Auf nur 400 Seiten habe ich diese Frau so sehr ins Herz geschlossen wie es manchmal nicht einmal bei längeren Buchreihen der Fall ist.
Die Einblicke ins Verlagswesen sind natürlich für alle Bücherwürmer ebenfalls ein wahrer Genuss.
 
Die Mischung aus Übersinnlichem, Liebesgeschichte, Familie und Selbstfindung macht "Dead Romantics" zu einem wirklich besonderen Buch.
Ein wahres Highlight und eine riesengroße Leseempfehlung an alle Romance-Leser*innen.



Zitate:
„Deine Großmutter, meine Mutter, hat mir einmal gesagt, dass der Wind nur der Atem all der Menschen ist, die vor uns da waren. Von all den verstorbenen Menschen, allen, die je geatmet haben.“

„[…] wir sind noch hier und er wird bei uns sein, bis der Wind aufhört zu wehen.“

„Hoffentlich würde die Erde sich für den Donner auftun, wenn sie meinen Vater zur letzten Ruhe legten. Hoffentlich würde der Donner seine Knochen durchrütteln, sie zum Tanzen bringen, wie die meinen. Ich hoffte, dass ich ihn, wenn der Wind von einer weit entfernten Küste bei uns ankam, so laut und hell und lebendig singen hören würde, wie all die Verstorbenen zuvor gesungen hatten.“

„Unser Leben ist schließlich keine Horrorgeschichte. Es ist eine Liebesgeschichte“



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